Die
Historie von Renault
Über die Person LOUIS RENAULT wurde schon viel berichtet.
Auch über sein Unternehmen und den späteren Staatskonzern. Über seine
Arbeit und sein Privatleben! Es gibt viele gute Recherchen, viele
informative Bücher. Aber es gibt auch viel Unwahres und Falsches. Und
Vieles wird in den Wirren des letzten Jahrhunderts verschollen bleiben,
wird sich niemals restlos aufklären lassen.
Aber die überlieferten Tatsachen, die Erfindungen und das Leben von LOUIS
RENAULT, der Werdegang seines Unternehmens, die Bandbreite und die
innovativen Automobile der RENAULT Modellpalette, all das möchten wir auf
diese Seite beleuchten. Und vielleicht lesen Sie hier auch etwas, was Sie
noch nicht über RENAULT wussten!
Er was eens.... tja, Louis
Renault was de oprichter van het automerk Renault. Hij werd in 1877
geboren in Billancourt aan de
Seine in Parijs. In een kleine
garage in de tuin van zijn ouderlijk huis maakte hij op 21-jarige
leeftijd zijn eerste automobiel. Het was kerstavond 1898 toen Louis voor
het eerst een demonstratierit maakte en noteerde meteen daarna 12
bestellingen en de productie kon beginnen. Samen met 2 van zijn broers
(Marcel en Fernand) richte hij de
Renault-Frères op. In de eerste helft van 1899 werden al 80 auto’s
gemaakt. De beste manier om reclame te maken voor je auto’s was door mee
te doen aan races en deze proberen te winnen. Van 1899 tot 1903 lukte
dit zeer goed. Verkopen stegen. Helaas ook het noodlot omdat Marcel
Renault in 1903 verongelukte tijdens een race.
De fabriek groeide, er kwamen meer types en
uitvoeringen, verschillende motoren en Renault presenteerde zich op diverse
tentoonstellingen. Naast personenauto’s ging Renault ook taxi’s maken. Vanaf
1906 werd begonnen met de productie van vrachtauto’s, bussen en 4x4
voertuigen, veel werd afgenomen door het Franse leger.
Tijdens
WO I produceerde Renault tanks die later als basis dienden voor de
tractoren. De eerste tractoren stammen uit 1919.
Vanaf 1930 produceerde Renault ook dieselmotoren. Renault verbrak
regelmatig snelheidsrecords, ging sinds de jaren 30 steeds meer luxere auto’s
maken totdat de fabriek in WO II grotendeels verwoest werd. Renault leverde luchtvaartmotoren aan Caudron in WO2. Louis Renault werd tijdens
de oorlog wegens collaboratie met de Duitsers gevangen genomen en kwam daar door
mysterieuze redenen om het leven. Na de oorlog nam de Franse regering de leiding
over van de fabriek, die voortaan Regie Nationale des Usines Renault heette. Wel
werd door Louis Renault in 1942 nog de basis gelegd voor de 4CV, die min of meer
stiekem ontworpen en getest werd door enkele van zijn arbeiders. In 1946 kwam
deze in productie en was het begin van een nieuwe Renault periode. Alle Renaults
hadden als type aanduiding cijfers of namen. Wederom werd er met races en
rally’s meegedaan, zoals Monte Carlo.
In de loop der tijd
voegden andere merken of ontwerpers zich bij Renault. Merken als Berliet, Latil en Mack horen bij de historie van Renault, maar ook namen als Gordini
en Alpine
komen regelmatig terug.
Vanaf 1977 werd voor het eerst in het formule 1 avontuur
meegegaan. Geheel als eigen team werd meegeracet tot en met 1986, met een 2e
plaats bij de constructeurs in 1983. In die periode leverde Renault hun V6 turbo
motoren ook aan Lotus en Tyrrell. Van
1992 tot en met 1997 was de Renault F1 motor succesvol bij Williams en Benetton
en werd 6 maal wereldkampioen. Sinds 2001 doet Renault weer mee in de formule 1
en probeert nu wel het kampioenschap voor constructeurs te behalen.
Bij
de tractoren veranderde de standaard rode kleur begin 1981 in het tot heden
gebruikte oranje-oker. Sinds 2003 is Claas voor 80% eigenaar van de
aandelen van Renault-agriculture en in 2008 voor 100% en zullen Renault tractoren in veel landen als Claas verkocht gaan worden. Wel worden de type-aanduidingen
in het begin nog gehandhaafd.
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Oker kleur voor Renault tractoren na
1980 |
Magnum met Mack
motor |
Een passende
Renault voor iedereen |
Mégane E-Tech Electric |
Renault is ook voor een
groot deel eigenaar van Nissan motors, levert bestelwagens aan General Motors,
de Midlum vrachtwagencabine aan DAF, gebruikt Renault John Deere-motoren in hun
tractoren en Mack-motoren in de Magnum vrachtwagens. Volvo heeft een
meerderheidsbelang in Renault Trucks, Renault Trucks heeft weer een groot deel
van de aandelen van het Finse Sisu. Al
met al een heel verhaal van een merk dat in feite maar 1 doel had en nog heeft:
voor ieder een passend voertuig maken. De grote verscheidenheid in producten fascineert mij en ik zal nu de diverse groepen uiteen zetten, te beginnen met de
auto’s.
Louis Renault: Leben und Werk
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LOUIS
RENAULT wird am 12. Februar 1877 als Viertes von sechs Kindern der
Eheleute Alfred und Berthe RENAULT geboren. Der Vater verdient den
Lebensunterhalt der Familie mit der Fabrikation von Tüchern und
Knöpfen. LOUIS entwickelt schon früh seinen Hang zu allem Technischen.
1888, im Alter von gerade mal elf Jahren, hat der junge LOUIS schon
elektrisches Licht in seinem Zimmer! Er ersann ein System aus Seilen,
womit er Zinnplatten einer Batterie in ein Säurebad einlassen konnte. Überhaupt:
Der junge LOUIS RENAULT wehrt sich gegen das ihm vorbestimmte
bürgerliche Leben. Er hasst förmlich das mondäne Leben, er scheut die
Menschen. Einzig die Liebe, die Leidenschaft für Maschinen, die ihn
regelrecht aufzehrt, treibt ihn an! Er badet förmlich in
Wagenschmiere. Seine Erziehung läuft nicht gerade im Sinne der Eltern
Alfred und Berthe. Letzten Endes muss man anerkennen: LOUIS RENAULT
profitiert in erster Linie vom Schule schwänzen! Nicht nur dass er mit
elf Jahren seine eigene Batterie bastelt, mit zwölf Jahren versteckt
er sich im Kohlenhaufen eines Tender des Zuges Paris-Rouen, um dort zu
entdecken, wie eine Lokomotive funktioniert!
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Der
Schuppen von Billancourt! Es gibt
ihn noch, den letzten Zeugen. Hier hat 1898 alles begonnen, hier liegt
die Keimzelle des heute Viertgrössten Auto-mobilkonzerns der Welt.
LOUIS RENAULT ahnte nicht, welche industrielle Grossmacht von hier aus
ihre Entwicklung nehmen sollte.
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Louis
Renault in seiner Werkstatt. Diese Aufnahme entstand um das Jahr 1900
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Er
ist gerade mal Dreizehn, als er bei Leon Serpollet am Steuer eines
Dampfwagens seine “Feuertaufe” erhält. Der alte Serpollet kann der
Neugierde des jungen RENAULT nicht widerstehen! Ein Jahr später
bettelt LOUIS RENAULT bei seinem Vater so lange, bis dieser ihm
schliesslich einen alten Panhard-Motor kauft. Stunde um Stunde bastelt
er im Schuppen hinter dem Familienlandhaus in Billancourt an dem alten
Motor.Am Place de Victoires klammert man sich an die vage Hoffnung,
wenigstens der Militärdienst würde dem verstockten, lernfaulen
Quertreiber die Lust am Erfinden austreiben. Doch alle Hoffnung ist
vergebens! Er spart seinen Sold, um bei einem Gelegenheitskauf einen
“de Dion-Bouton 3/4-PS-Wagen” zu erstehen. Er ist 21 Jahre alt. Er
stellt zwei Arbeiter an, arbeitet unermüdlich, Tag um Tag, Nacht um
Nacht, baut seinen “de Dion” um, ersetzt die Transmission durch eine
neue, SEINE neue Erfindung des Direktantriebes. Eine neue Art von
Getriebe mit direkter Schaltung.
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An einem Novemberabend des Jahres 1898
unternimmt LOUIS RENAULT mit dem von ihm modifizierten, vierrädrigen
Automobil seine erste Spazierfahrt unter den Platanen von Boulogne-Billancourt. Er trägt Melone und Gesellschaftsanzug. Die
schwieligen Hände, die von Wagenschmiere zerfressenen Fingernägel,
versteckt er unter weissen Handschuhen! Er bringt seinen Prototyp auf
die für damalige Verhältnisse sagenhafte Geschwindigkeit von nahezu 50
km/h! Paris am 24. Dezember 1898. Während ganz Paris der
Weihnachtshektik verfallen ist, können staunende Passanten am
Montmartre die zweite Probefahrt des Prototyps bestaunen. Das kleine
Wägelchen nimmt die eindrucksvolle Steigung der Rue Lepic, langsam
aber beharrlich. Am Weihnachtsabend erhält LOUIS RENAULT schon
Aufträge für den Bau zwölf solcher Typ A genannten Fahrzeuge. Die
Geburtsstunde des RENAULT-Konzerns hat geschlagen!
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LOUIS
RENAULT während einer Ausfahrt mit dem voiturette. Die Aufnahme stammt sehr
wahrscheinlich aus dem Jahre 1898
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Ein Bild
aus scheinbar glücklicher Zeit. Doch der Schein trügt. Längst haben sich
die Eheleute auseinander gelebt! Der Sohn Jean-Louis wird das Erbe des
Vaters nie antreten können. Die Weltgeschichte wird dies verhindern!
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LOUIS
RENAULT muss seinen Willen haben, zeitlebens. Technische Probleme
stacheln ihn nur noch mehr an, er lässt nicht los, bis es eine Lösung
gibt! Stoische Unnachgiebigkeit zeichnet ihn aus, selbst den schweren
Streiks der Jahre 1912 und 1913 begegnet er hart und unnachgiebig! Und
genauso gibt sich LOUIS RENAULT als Privatmann. Er heiratet 1918 die
Tochter eines Pariser Notars. Christiane kommt aus einer völlig
anderen Welt. Sie liebt die schönen Künste, Theater, Musik, Literatur.
All das ist ihrem Gatten eher fremd. Gemeinsame Freunde haben sie
nicht. Die Geschichte kolportiert, beide hätten ihre Affären gehabt,
was sie beide noch mehr auseinander bringt. Die Ehe bringt einen Sohn
hervor: JEAN-LOUIS RENAULT.
Den
Privatmann LOUIS RENAULT gibt es praktisch nicht. Einzig und allein
sein Lebenswerk ist für ihn wichtig! Er ist sozusagen Tag und Nacht
für sein Unternehmen da. Seine Mitarbeiter nehmen seine ungewöhnliche
Agilität mit Furcht und Respekt zur Kenntnis. Häufig arbeitet er sogar
Nächte hindurch, um Problemlösungen zu finden.
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Eine
der zahlreichen Anekdoten um LOUIS RENAULT berichtet über folgenden
Vorfall:
Eines
Nachts überrascht LOUIS RENAULT bei einem seiner häufigen, nächtlichen
Rundgänge durch sein Werk einen Arbeiter, der in seiner Nachtschicht
schläft. Zur Rede gestellt antwortet der noch völlig schlaftrunkene
Mitarbeiter, der seinen Chef nicht erkennt: “Ich sitze hier meine Zeit
ab!” Am kommenden Morgen soll RENAULT eine zehn-prozentige Lohnkürzung
für die gesamte Werkhalle gefordert haben!
In den
1930er Jahren wird RENAULT gefragt, warum er ohne Unterlass, ohne
Freizeit und längere Urlaube wie besessen arbeite. Seine lapidare
Antwort: “Was wollen Sie? Ich kann doch die nicht alleine lassen, die
mit mir arbeiten!”
Mit 21
Jahren, im Jahre 1898 entwickelt RENAULT seinen Direktantrieb und die
Kardanwelle. Diese Erfindung sollte die Basis bilden für einen
Weltkonzern! RENAULT verpasst dem “de Dion-Dreiradwagen” ein viertes
Rad, einen speziellen Rahmen und schlussendlich die neue
Kraftüber-tragung, die ohne die damals üblichen Riemen und
Gliederketten auskommt, und dessen höchste Stufe als direkter Gang
ausgelegt ist! Auch der Sekundärantrieb erfolgt über eine starre
Welle, die Kardanwelle! Diese innovative Neuerung geht als erster
“Antrieb ohne Ketten” in die Auto-mobilgeschichte ein! Eine geniale
Erfindung, die Lizenzgebühren sichern die Unabhängigkeit des jungen
Unternehmens. Dabei hat LOUIS RENAULT nie eine Ingenieurschule
besucht. RENAULT ist Auto-didakt. Und Zeit seines Lebens hegt er eine
Skepsis gegenüber den Elitehochschulen Frankreichs, samt ihrer
Ingenieure! Trotz seines unübersehbaren Talentes wird Louis nie eine
Ausbildung zum Ingenieur absolvieren. Er ist Praktiker. Was schert ihn
die Theorie? Die Aufnahmeprüfung zur “Ecole Centrale” schafft er
nicht. Schon 1897 konstruiert der damals 20jährige einen
Dampfgenerator. Delaunay-Belleville, Lizenznehmer des Patents,
engagiert LOUIS RENAULT trotzdem als Konstruktionszeichner. In Folge
seiner dortigen Beschäftigung schafft LOUIS RENAULT immerhin das
Facharbeiter-Examen!
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Eine
von LOUIS RENAULT persönlich angefertigte Skizze seines
“Direktantriebes ohne Ketten”, mit handschriftlichen Notizen von LOUIS
RENAULT.
Die Fabrik
von Renault Frères
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Renaults erste Autorennen |
LOUIS
RENAULT ist Techniker. Er gibt eher einen schlechten Verkäufer ab.
Nichts desto Trotz gelingen ihm in den entscheidenden Situationen
immer wieder Erfolge, die auch heute noch als Beispiel gelungenen
Marketings gelten dürften!
Schon
sehr früh hat RENAULT einen Riecher für den Markt. 1905 avanciert
RENAULT zum Gross-produzenten, nach einer Bestellung von 250 Fahrzeugen
der französischen Taxigesellschaft! Zu der damaligen Zeit, als es
praktische keine Massenmotorisierung gibt, sind Kraftdroschken DIE
Hauptabsatzquelle von Automobilproduzenten! RENAULT hat das schon früh
erkannt! Nicht nur in Paris, auch in anderen europäischen Grossstädten
wie London, Berlin und Kopenhagen, prägen RENAULT-Taxen das
Strassenbild. Und nicht nur das! 1914 erringen die RENAULT-Taxen
Weltruhm! Bei Beginn des ersten Weltkrieges beschlagnahmen die
Behörden 1200 Pariser Taxen, fast ausnahmslos RENAULT-Fahrzeuge des
Typ AG, um 6500 Soldaten an die Front an der Marne zu bringen! Und
somit geht der Typ AG von RENAULT in die Geschichte ein, als “Taxi de
la Marne”, das “Marnetaxi”!
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Das
Marnetaxi, der RENAULT Typ AG |
Beschlagnahmung der Pariser Taxen durch die Behörden |
Die
RENAULT „Marne-Taxen“ bringen die Soldaten an die Front |
LOUIS
RENAULT besitzt auch nach dem ersten Weltkrieg eine glückliche Hand.
Ganz bewusst entscheidet er sich für ein breit gefächertes
Modell-programm. Zur damaligen Zeit ist sein Wirtschafts-imperium
bereits eines der Grössten Europas, wenn nicht sogar DAS Grösste! In
den Zwanziger Jahren erweist sich genau diese Strategie als die
Richtige. Die Weltwirtschaftskrise lässt nur die überleben, die über
ein ausgewogenes Typenprogramm, eine gute Kapitaldecke und die
richtige Einschätzung der Marktentwicklung verfügen!
LOUIS
RENAULT hatte alles richtig gemacht! Direkt nach dem “grossen Krieg”
wagt RENAULT den Vorstoss in die Luxusklasse. Und erobert den Markt
der “Reichen und Schönen” im Handstreich. Zu Verdanken hat dies
RENAULT dem neuen 40CV mit gewaltigen 9,1 Liter Hubraum. Und RENAULT
bleibt dieser Linie treu. Auch der Nachfolger Reinastella ist ein
gewaltiges Automobil, aber auch die Modelle Suprastella, Nervastella
oder Viva Grand Sport sichern den Marktanteil im Segment der
Luxuskarossen! Aber auch die Autos für das Volk werden beileibe nicht
vernachlässigt bei RENAULT. RENAULT spannt geschickt den Bogen
zwischen den kleinen wendigen Taxis, über die Mittelklasse-Modelle für
die Mittelschicht, bis hin zu den Repräsentations-limousinen des Elysée-Palastes!
Doch
diese Entwicklung ist nicht nur für das Unternehmen wichtig. Auch für
LOUIS RENAULT persönlich ist dies eine Bestätigung für ihn als
Techniker und Konstrukteur. RENAULT hat dem Automobilbau viele Dinge
beschert, vor Allem in Punkto Sicherheit hat RENAULT Einiges an
Erfindungen beigesteuert, u.a. einen Vorläufer des
Sicherheits-gurt-Systems und die Innenbacken-trommelbremse. Auch die einschraubbare Zündkerze geht auf ein Patent von LOUIS RENAULT zurück!
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LOUIS
RENAULT um 1919 |
FT-Panzer für den
ersten und zweiten Weltkrieg
1938 |
LOUIS
RENAULT ist rastlos, ja nahezu fanatisch, damit beschäftigt,
Neuerungen in seinem Werk einzuführen, immer effizienter zu arbeiten.
Bereits 1919 beginnt mit der Markteinführung des kleinen 10CV erstmals
ausserhalb der USA die Fertigung eines Automobils am Fliessband. Auch
sonst sieht man dem 10CV eine vage Ähnlichkeit mit dem Ford T an.
LOUIS RENAULT hatte bereits im Vorfeld die USA bereist um Henry Fords
Werk zu besichtigen. RENAULT war tief beeindruckt! Der
Industriekapitän RENAULT hat eiserne Prinzipien. Sein oberstes Gebot
lautet Unabhängigkeit, sowohl in industrieller als auch in materieller
Hinsicht. Es wird kolportiert, dass RENAULT bereits 1918 im engsten
Mitarbeiterkreis ankündigte: “Der Erste, der mir hier von Banken
spricht, den werf’ ich hochkant raus”! Er kann es sich leisten. Sein
Patent des Direktantriebes bildete den Grundstock dieser
Unabhängigkeit. Und in der Folge eine geschickte Modellpolitik, sowie
eine um- und weitsichtige Geschäftsstrategie. RENAULT lässt in seinen
Werken Alles produzieren, was benötigt wird. Sogar seinen Strom und
seinen Stahl produziert er selbst. Bis hin zu Kanaldeckeln und
Kantinenbesteck! Dabei nimmt RENAULT auch keine Rücksicht auf die
Mächtigen und Grossen Frankreichs. 1935 lehnt es LOUIS RENAULT
kategorisch ab, weiterhin seine Reifen bei Michelin zu beziehen.
Michelin hat bereits in den 1930er Jahren mehr und mehr Anteile an
Citroen er-worben, einem der grössten Konkurrenten RENAULTS. LOUIS
RENAULT ist nun mal ein eigensinniger Mensch. Er will sich nicht
länger von Zulieferern abhängig machen, die ihm Preise und Normen
diktieren wollen, die dem Patron nicht zusagen.
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1938.
LOUIS RENAULT befindet sich auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Alles
scheint in bester Ordnung zu sein. Bei RENAULT, in Frankreich, in der
Welt! Doch das Unheil ist nicht aufzuhalten. Bei Ausbruch des zweiten
Weltkrieges weilt LOUIS RENAULT bei einem erneutem Besuch in den USA
bei Henry Ford. Bei seiner Rückkehr findet RENAULT sein Werk von den
Nazis besetzt. Die deutsche Wehrmacht hat sozusagen im Handstreich
Frankreich ein-genommen. Als Erstes wurden die grossen
Industrie-unternehmen besetzt. Das Werk von RENAULT wurde okkupiert,
Vertreter von Mercedes-Benz wachen über den Ablauf in Billancourt.
LOUIS RENAULT steht vor einer schwierigen, und letzten Endes
folgenreichen, Entscheidung. Offener Widerstand hätte die sofortige
Demontage seines Werkes bedeutet. Also ent-schliesst sich LOUIS
RENAULT, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Er fügt sich den
Anordnungen der Gestapo, die ihn kurze Zeit in Gewahrsam nehmen, um
ihn von einer Mitarbeit zu überzeugen! Die Nazis haben leichtes Spiel
mit RENAULT. Er sieht sein Lebenswerk gefährdet, sieht Tausende von
Arbeitern ohne Beschäftigung! Irgendwie wird es schon weitergehen. Er
willigt ein! Willigt ein in die Auflagen, die man ihm macht. Jegliche
Produktion von Privat-PKW ist untersagt. Lediglich zwei LKW-Baureihen
dürfen gefertigt werden, ausschliesslich für den Einsatz der Deutschen
Wehrmacht. Ansonsten dürfen nur Reparaturen an Wehrmachtsfahrzeugen
durch-geführt werden.
Somit
ist das RENAULT-Werk auch ein kriegswichtiges Unternehmen für die
Nazis - und somit auch ein Ziel für die alliierten Fliegerverbände.
1942 erfolgen die ersten Angriffe auf das Werk. LOUIS RENAULT hatte
sich zwar bis dahin mit den Nazis arrangiert, aber trotzdem, trotz
Verbotes, heimlich an zwei Proto-typen gearbeitet. Doch der jetzt
entstandene, vor allem psychische Druck, lastet schwer auf dem Patron.
Das heimlich begonnene Projekt 11CV, aus dem später einmal die Frégate
entstehen wird, wird ganz gestoppt, das Projekt 4CV nur mehr
halbherzig weiter verfolgt. LOUIS RENAULT drängt darauf, dass die
Lieferzeiten für die Wehrmacht eingehalten werden. Im März, September
und Dezember 1943 wird das Werk erneut bombardiert und erheblich
be-schädigt. Zeitzeugen berichteten, wie LOUIS RENAULT völlig abwesend
durch die zerstörten Werkshallen geisterte. Das Werk, SEIN Werk, war
vernichtet. Man befürchtete, LOUIS RENAULT würde den Verstand
verlieren.
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Nach dem
Bombenangriff 1942
Projekt 4cv |
Erstes Nachkriegs-Studienmodell, der 4cv
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War das
nun das Ende?
Im
Februar 1944 erkrankt LOUIS RENAULT schwer. Er kann kaum noch
sprechen, geschweige denn Skizzen und Zeichnungen entwerfen. RENAULT,
dessen Traum es immer war, auf dem Land zu wohnen und Apparate zu
konstruieren und neue Maschinen zu erfinden, sollte sich von diesem
Schlag nicht mehr erholen. Am 28. August wird LOUIS RENAULT zum
letzten Mal in der Öffentlichkeit gesehen. Er nimmt an der Beisetzung
eines Werkmeisters teil, der bei den schweren Bombenangriffen ums
Leben kam.
Am
23. September 1944 stellt sich LOUIS RENAULT auf Anraten eines
befreundeten Anwaltes den Be-hörden. Man wirft ihm Kollaboration mit
den Deutschen Aggressoren vor. RENAULT hatte alles daran gesetzt sein
Lebenswerk zu erhalten und seinen Mitarbeitern einen Arbeitsplatz zu
geben. Doch die Sieger über Nazi-Deutschland sehen das Anders. Und
auch Frankreich dreht RENAULT den Rücken zu. Einige Tage vor seiner
Verhaftung titelte eine grosse Tageszeitung: “RENAULT noch immer auf
freiem Fuss. Wie lange noch?”
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Am 24. Oktober 1944 stirbt
LOUIS RENAULT!
Unter
welchen Umständen allerdings, das ist bis heute nie zweifelsfrei geklärt
worden. Ob es nun ein Tod in Folge seiner Erkrankung oder etwaiger
Miss-handlungen und Folter während der Haft in Fresnes waren, oder eine
Vergiftung, was auch lange kol-portiert wurde, das Alles wird wohl im
Nebel der Geschichte verschwunden bleiben.
Unstrittig ist allerdings, dass am 24. Oktober 1944 Frankreich einen
seiner grössten Männer verloren hat. LOUIS RENAULT war zeitweisse der
grösste Arbeitgeber des Landes, und noch Jahrzehnte später galt die
Devise: “Wenn RENAULT niesst, holt sich Frankreich einen Schnupfen”!
Eines
dürfte LOUIS RENAULT zum Trost gereichen: Sein Lebenswerk war nicht am
Ende, das Unter-nehmen wurde verstaatlicht und wuchs und gedieh in all
den Jahrzehnten nach seinem Tod. Doch das ist ein neues Kapitel, das
Kapitel der
“Régie
Nationale des Usines RENAULT”!
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Der Konzern
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De
fabriekspoort van de Firma “RENAULT Frères”. De foto komt uit 1906.
Marcel, Louis en Ferdinand Renault,
de "Renault Frères" |
LOUIS
RENAULT legte schon sehr früh den Grundstein für ein sehr
erfolgreiches Unternehmen. Bereits im April 1897 konstruierte der
Autodidakt einen Dampfgenerator, den er zum Patent anmelden liess. Mit
der Firma Delaunay-Belleville fand LOUIS RENAULT einen Lizenznehmer.
Und eine Anstellung als Konstruktionszeichner.
Seine
grösste Erfindung allerdings war der “Antrieb ohne Ketten” im Jahre
1898. Diese Erfindung sollte genug Einnahmen bringen, um das junge
Unternehmen “RENAULT Frères” auf gesunde Füsse zu stellen. Am 9.
Februar 1899, drei Tage vor seinem 22. Geburtstag liess RENAULT das
Prinzip patentieren! Zwei Wochen später, am 25. Februar 1899 wurde
RENAULT Automobilproduzent. LOUIS RENAULT gründete gemeinsam mit
seinen Brüdern MARCEL und FERNAND die “Société Renault Frères” mit
Sitz in der Rue du Pont du Jour in Billancourt! Das junge Unternehmen
wuchs rasch, gegen Ende des Jahres 1900 beschäftigte RENAULT bereits
mehr als 100 Arbeiter! Verantwortlich für diesen Erfolg war ohne
Zweifel der Typ A! Aber es ging danach Schlag auf Schlag: 1900 wird
der Typ B vorgestellt, der Hubraum des Typ B wuchs auf 450 cm³. Noch
im gleichen Jahr, im November, wurde der Typ C angekündigt. Der erste
RENAULT-Wagen mit Wasserkühlung. Ausserdem brachten diverse Erfolge im
Rennsport mehr als 350 Bestellungen im gleichen Jahr, 1900. 1901 kam
dann der Typ D, immer noch mit 450 cm³, jedoch erstmals mit einem
richtigen Lenkrad. Kurz danach, ebenfalls 1901, kam der Typ E, dessen
Motorvolumen auf 1230 cm³ gewachsen war. 1902 erschien der Typ G, der
erstmals mit vier vollwertigen Sitzen aufwartete! Diese Modellvielfalt
in so kurzer Zeit bescherte der jungen Autoschmiede einen beachtlichen
Erfolg. Aber der 1905 erschienene Typ AG sollte als erstes Modell der
Gebrüder RENAULT wirklich in die Weltgeschichte eingehen. 1200 Pariser
Taxen, hauptsächlich Modelle vom Typ AG, brachten 6500 Soldaten an die
Front an der Marne! Durch diese kriegswichtige Aktion wurde forthin
der Name RENAULT in einem Atemzug mit dem Erfolg und dem Ruhm und der
Ehre der “Grande Nation” genannt!
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LOUIS
RENAULT war auch zeit seines Lebens ein Mensch, der alles organisiert
wissen wollte. Er liebte die Ordnung, Chaos war ihm ein Greuel. Dieser
Hang spiegelte sich auch schon sehr früh in der Organisation seines
Werkes wider. 1908 wurden die Arbeitsabläufe in Billancourt nach dem
Prinzip des Taylorismus eingeführt. Es ging aber auch um die
Steigerung der Fertigungseffizienz. RENAULT zahlte erstmals die Löhne
nach der Zahl der effektiv geleisteten Arbeitsstunden. Im April 1911
bereiste LOUIS RENAULT die USA, wo er mit Henry Ford, dem Erfinder der
Fliessbandproduktion im Automobilbau, zusammen traf. LOUIS RENAULT war
derart begeistert, dass er an Henry Ford schrieb: “Der Besuch in Ihrem
Werk hat mich zutiefst beeindruckt. Ich bin begeistert von der dort
herrschenden Organisation”! 1919, direkt nach dem “grossen Krieg”,
führte RENAULT in seinem Werk die Fliess-bandproduktion nach dem
Vorbild von Ford ein. Das erste Kraftfahrzeug, das ausserhalb der USA
auf einem Fliessband entstand, kam von RENAULT. Es war der in vielen
Dingen dem Ford Modell T ähnliche RENAULT 10CV. 1928 bereiste RENAULT
erneut die USA, vor allem, um wieder Henry Ford einen Besuch in
Detroit abzustatten. Nach diesem Besuch gab RENAULT das schon längst
erwartete Startsignal zum Bau eines neuen Werkes auf der Seine-Insel
Séguin. Zusammen mit dem Stammwerk in Billancourt entwickelte sich
RENAULT damit zum leistungs-fähigsten Automobilproduzenten Europas. Und
das Herzstück des neuen Werkes bildete das 1500 Meter lange
Fliessband, das Längste ausserhalb der Vereinigten Staaten! Ausserdem
bot RENAULT eine vollständige Modellpalette an! Zwischen 1900 und 1920
hatte RENAULT Fahrzeuge angeboten, für jeden Geldbeutel und jede
Schicht. Angefangen mit den kleinen Modellen, Typ B, C, D, und AG,
über den 20CV 1904 und den 18CV 1910, bis zum 10CV und dem
gigantischen 40CV 1919! Ausserdem markierte der 20CV im Jahre 1904
einen markanten Entwicklungs-sprung in der Geschichte von RENAULT:
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Er war der erste
RENAULT mit selbst entwickeltem und gebauten Motor. Und fortan tragen
alle RENAULT-Modelle das gleiche “Gesicht”. Die charakteristische
Motorhaube sollte künftig alle RENAULT-Fahrzeuge zieren, über 30 Jahre
lang!
Die
ersten zwanzig Jahre des 20. Jahrhunderts standen ganz im Zeichen der
Expansion im Hause RENAULT! 1900 hatte die Firma RENAULT Frères schon
110 Mitarbeiter. 1913 waren es 3.000 Menschen, die bei RENAULT Lohn
und Brot fanden! Im gleichen Jahr wurde in Billancourt das
RENAULT-Fahrzeug Nummer 10.000 gefertigt! RENAULT wagte den Sprung aus
der gallischen Heimat und gründete bereits 1905 ein Werk in Acton in
Grossbritannien. Es folgen Import-niederlassungen in New York (1906)
und in Berlin (1907). Der mittlerweile vorgestellte Typ AG avancierte
zum Taxi Nummer 1 weltweit. In vielen Weltstädten prägten RENAULT-Taxen das Strassen-bild. In London waren 50% aller Taxen
Automobile von RENAULT, in Paris waren es noch weitaus mehr! Sogar in
Tokyo wurde 1910 eine Verkaufs-niederlassung gegründet. 1912 konnte
RENAULT mit Stolz vermelden, dass auch der russische Zarenhof RENAULT-Fahrzeuge sein Eigen nannte.
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Renault FT-17 tank
Farman mf-7 mf11 Renault 1910 |
Doch
nicht nur im Bereich der Personenkraftwagen war LOUIS RENAULT ein
Pionier. Schon sehr frühzeitig erkannte er das Potential, das hinter
der Erfindung des “pferdelosen Wagens” stand. Man konnte mittels eines
Automobils nicht nur eine oder zwei Personen von A nach B befördern,
sondern auch Lasten. Bereits 1903 brachte RENAULT einen LKW auf den
Markt. Und 1907 folgte der erste Bus der Marke RENAULT. Was heute fast
gar nicht mehr bekannt ist: RENAULT baute sogar Panzer und schweres
Motorgerät für die Militärs. Und die Fabrikation von Flugmotoren
rundeten das Repertoire von RENAULT ab! Ebenfalls 1907 begann RENAULT
den Einstieg in die Luftfahrt, und das ziemlich erfolgreich! 1909
brach Maurice Farman den Rekord für den Überlandflug Buc - Chartres.
Er brauchte mit seinem Doppeldecker mit RENAULT-Motor nur Eine Stunde
und Drei Minuten! 1912 legte ein FARMAN-RENAULT-Doppeldecker sogar
eine Distanz von 11.017km in 13 Stunden und 22 Minuten zurück. Auch
das ein Rekord! Im gleichen Jahr exportierte RENAULT seine Flugmotoren
unter Anderem auch ins Deutsche Reich!
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Een
RENAULT dealer in Tokyo. Foto komt uit 1910. |
Doch
das Engagement ausserhalb des französischen Marktes verlief nicht
immer glücklich. 1907 gründete LOUIS RENAULT mit vier französischen
Kaufleuten in Deutschland die “RENAULT-Frères-Automobil-Aktien-gesellschaft”.
Am 17. Oktober des selben Jahres wurde die Firma ins Handelsregister
eingetragen, unter der Nummer 92HRB4740. Das Grundkapital betrug
400.000 Reichsmark. In der Mohrenstrasse 22/23 in Berlin fand die
Firma ihren Sitz, in der Georgenstrasse 10 wurde eine Werkstatt
ein-gerichtet. Schnell wurden Filialen gegründet, unter Anderem in
Frankfurt/Main, Aachen, Bonn, Köln, Leipzig, Halle, Hamburg, Osnabrück
und auch in Strassburg, Mühlhausen und Metz, die damals dem Deutschen
Reich angehörten. Doch 1914, mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde
die “Deutsche RENAULT Automobil AG” unter Zwangs-verwaltung gestellt!
Erst 1927, zwanzig Jahre nach der ersten Niederlassung in Deutschland,
sollte RENAULT einen erneuten Versuch wagen. Am 23. November 1927
wurde in Frankfurt/Main die “Deutsche RENAULT Automobil-Gesellschaft
mbH” gegründet. Sie fand ihren Sitz in der Weismüller-strasse 20-26.
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Marcel Renault |
Ferdinand Renault |
Es
waren im wahrsten Sinne des Wortes die goldenen Zwanziger für RENAULT!
Nach dem frühen Tod seiner Brüder MARCEL (+1903) und FERNAND (+1909)
war LOUIS RENAULT alleine auf sich gestellt. Doch er meisterte auch
diese Schicksalsschläge auf die ihm eigene Art. Sein Unternehmen wuchs
stetig. Ab 1920 kaufte RENAULT die Seine-Insel Séguin Stück für Stück
auf, 1928/1929 entstand dort ein weiteres Werk. LOUIS RENAULT war
stur, unbeugsam und musste seinen Willen haben. Aber er hatte auch
Fingerspitzengefühl, Weitsicht und wusste immer Rat. Ob in technischer
Hinsicht, oder im kaufmännischen Handeln. Mit
Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde jedoch alles Anders! LOUIS
RENAULT versuchte sein Lebenswerk zu retten. Um am Ende zu verstehen,
dass er es doch verloren hatte. Als LOUIS RENAULT am 24. Oktober 1944,
kurz nach seiner Haft-entlassung, auf seinem Anwesen in Herqueville
starb, hatten seine Werke in knapp 50 Jahren rund 900.000 Fahrzeuge
produziert.
Damit
ging zwar das Leben von LOUIS RENAULT zu Ende.
Aber
die Geschichte des Unternehmens RENAULT sollte weitergehen. Und dies
sollte das Unternehmen sehr erfolgreich tun. Heute ist RENAULT NISSAN
der viertgrösste Automobil-Hersteller weltweit.
Aber
dies ist das zweite Kapitel der Geschichte RENAULT!
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Direkt
nach dem Krieg begann RENAULT mit der Produktion zweier neuer Modelle.
Dem “Volkswagen” 10CV und dem grandiosen 40CV, der sogar Einzug in den
Elysée-Palast hielt. Diese beiden Typen bildeten die Basis für den
Aufschwung. Es folgten Modelle wie der sagenhafte “Reinastella” 1928,
der den 40CV beerbte. 1932 folgte dem erfolgreichen 10CV der “Vivaquatre”.
1934 erschienen die Erfolgsmodelle “Nervasport” und “Viva Grand
Sport”, 1938 betrat der “Suprastella” die Bühne. Und bereits 1937
lancierte RENAULT das Modell “Juvaquatre”, der eine neue Ära im
Automobilbau bei RENAULT einläutete. Und das seinen Schöpfer überleben
sollte...
Doch
auch ausserhalb des Segmentes der Personen-wagen blieb RENAULT aktiv.
1933 übernahm RENAULT den Flugzeughersteller Caudron.
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Der
Landsitz von LOUIS RENAULT in Herqueville.
Hier
starb der Firmengründer am 24. Oktober 1944 kurz nach seiner
Haftentlassung. |
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De Régie
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1945.
Die Welt liegt in Schutt und Asche! Hitler hat Europa und die Welt mit
sich in den Abgrund gerissen. Nichts wird mehr so sein, wie es einmal
war! Frankreich gehört zwar zu den Siegermächten. Aber um welchen
Preis? LOUIS
RENAULT, einst grösster Arbeitgeber des Landes, ist tot! Charles de
Gaulles ist sich der Wichtigkeit und Bedeutung des Unternehmens
bewusst. Er ordnet die Verstaatlichung des Unternehmens an. Und stellt
mit PIERRE LEFAUCHEUX einen Mann an die Spitze des Konzerns, den er
besser nicht hätte wählen können. In der
Folge wird sich erweisen, dass immer die richtigen Männer zur
richtigen Zeit das Staatsunternehmen “Régie Nationale des Usines
RENAULT” führen sollten.
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Pierre Lefaucheux
PIERRE
LEFAUCHEUX weilt in London, als sich LOUIS RENAULT dem
Untersuchungsrichter stellt. RENAULT hatte sich im Departement Sarthe
versteckt gehalten. Sein Freund und Präsident der Anwaltskammer Ribet
rät ihm zu diesem Schritt. RENAULT ist von Krankheit gezeichnet. Am
23. September wird RENAULT in Fresnes inhaftiert, ebenso sein
Generaldirektor René de Peyrecave. Es liegt auf der Hand, dass der
RENAULT-Konzern einer Verstaatlichung nicht entgehen kann!
Robert
Lacoste, Industrieminister im Kabinett de Gaulle, favorisiert PIERRE
LEFAUCHEUX. LEFAUCHEUX erfährt bei seiner Rückkehr nach Frankreich von
seiner vorläufigen Ernennung zum Verwalter des grössten französischen
Industrieunternehmens. Und lehnt zunächst ab! Seine Frau Marie-Hélène
und Lacoste drängen LEFAUCHEUX, schliesslich nimmt er an. Aber er
interessiert sich nicht für das Automobil. Noch als Präsident der
“Régie” fährt er oftmals mit dem Rad zur Arbeit. LEFAUCHEUX hat unter
der Bedingung angenommen, dass er an der Ausarbeitung der neuen
Verfassung für das Unternehmen mitwirken kann, womit Lacoste auch
einverstanden ist!
Und
LEFAUCHEUX erweist sich als Glücksgriff für das verstaatlichte
Unternehmen. Er hat zwar keinen besonderen Hang zum Automobil, aber er
hat den richtigen Riecher und eine glückliche Hand. Bereits während
des Krieges liess LOUIS RENAULT an zwei Prototypen arbeiten. An einem
11CV genannten Mittelklassemodell, welches später einmal die Frégate
werden soll, und an einem 4CV genannten Kleinwagen. LEFAUCHEUX weiss,
dass das Nach-kriegs-Frankreich einen kleinen, billigen und doch
komfortablen Wagen benötigt. Fernand Picard, schon unter LOUIS RENAULT
Entwicklungschef, beginnt während des Krieges mit der Ausarbeitung des
kleinen Wagens. Direkt nach dem Krieg führt er die Arbeiten mit
Hochdruck weiter. RENAULT ist der einzige Hersteller, der auf dem
Pariser Salon im Oktober 1946 eine Neuentwicklung vorstellt. Die
Konkurrenz kann nur mit eiligst zusammengenagelten Vorkriegs-modellen
aufwarten. Die staunende Kundschaft sieht einen kleinen Wagen, der
aber über vier Türen, einen kräftigen, kleinen 747ccm-Motor im Heck
und einen dennoch akzeptablen Kofferraum vor der Windschutzscheibe
aufwartet!
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Lefaucheux bij zijn eerste nieuwe produkt: De RENAULT 4CV
De Renault 4cv zo uit de fabriek
klaar voor de klanten |
Renault op de
Parijse autotentoonstelling in 1946
Fabrikage van de 4cv en de Juvaquatre Dauphinoise |
Ausserdem ist auf dem Pariser Salon 1946 ein weiteres, zwar etwas
betagtes, aber dennoch für RENAULT sehr wichtiges Modell zu sehen: Der
Juvaquatre! Vor Allem als Lieferwagenmodell “Dauphinoise” sollte der
“Juva” Käufer finden. Somit hatte RENAULT zwar eine kleine, aber
dennoch ausgewogene Modellpalette. Den 4CV, der das
Nachkriegsfrankreich ins “rollen” bringen sollte, und die Dauphinoise,
die das wirtschaftliche Leben in Frankreich “bewegen” sollte. Somit
waren die Grundbedürfnisse des automobilen Lebens in Frankeich
befriedigt. 1950 legte die Régie nach: LEFAUCHEUX lancierte das Modell
“Colorale” noch über der Dauphinoise. Die Kombiversion des Juvaquatre
war zwar ein kleines Arbeitstier, aber für den Einsatz in Land- oder
Forstwirtschaft eher überfordert. Die Dauphinoise war DER Wagen für
Metzger, Bäcker und Malermeister. Aber für den schweren Einsatz im
Dienste der Forstverwaltung, aber auch als Abschleppwagen und Pickup,
war der Colorale genau der Richtige!
Doch
nicht nur nach aussen, mit der Einführung neuer, wichtiger Modelle,
verschafft sich LEFAUCHEUX einen gewissen Respekt. Auch im Inneren, in
der Verwaltung des Konzerns muss sich LEFAUCHEUX behaupten. Er muss
mit denen künftig zusammen arbeiten, die bis dato LOUIS RENAULT
dienten. Und er, der vom Automobil und vom Konzern keinerlei Ahnung
hat, ist auf den Generalstab von LOUIS RENAULT angewiesen. Noch Anfang
Oktober 1944 empfängt er das Management des Konzerns!
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Er
eröffnet den sichtlich angespannten Zuhörern die künftige Richtung von
RENAULT: “Von nun an werden Sie nicht mehr EINEM Manne dienen, sondern
einer ganzen Nation! Erwarten Sie jedoch nicht von mir, dass ich den
am Boden liegenden und schwer kranken Mann belaste, den ich bei Ihnen
vertrete. LOUIS RENAULT war ein grosser Mann, dem Frankreich viel zu
verdanken hat! Ich verstehe Ihre Treue ihm gegenüber! Ich gehe sogar
soweit, Ihnen zu sagen, dass ich Sie verachten würde, würden Sie ihm
nun untreu! Aber es ist normal, dass zu diesem Zeitpunkt eine neue
Verfassung für dieses Unternehmen unablässig ist. Charles de Gaulles
hat verfügt, er werde in diesem Unternehmen eine brüderliche Autorität
einführen”!
Doch
noch ist der Krieg nicht zu Ende. In erster Linie kümmert sich die
junge Régie um Reparaturarbeiten an militärischem Gerät, diesmal
französischer und alliierter Fahrzeuge. Langsam aber sicher wird
Nazi-Deutschland niedergerungen. LEFAUCHEUX ruft begeistert aus: “Die
erste Hilfskolonne, die auf den Fersen der alliierten Armee ins Lager
von Buchenwald kam, setze sich aus Lastwagen der Régie RENAULT
zusammen, die drei Tage zuvor Billancourt verlassen hatten. Und es
sind die in der Régie reaprierten Panzer des Typs B1, die unter dem
Oberbefehl des Generals de Larminat die noch von deutschen Truppen
eingeschlossenen Atlantikhäfen befreiten”!
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Renault AHS 1940
Renault R35 tank |
Renault 4cv "Mot de buerre" (boterklomp)
Project 108
Renault Frégate |
Die
Zeit nach dem Krieg ist mehr als schwierig. Es fehlt an Rohstoffen und
Energie. Noch im September 1945 stehen über 1000 Fahrzeuge aufgebockt
in den Werkshallen, es fehlt an Reifen! Auch Strom wird zugeteilt, das
Werk kann seine Effektivität nicht voll ausschöpfen. Die Geschichte
überliefert: Der 4CV, zunächst nur in Saharabeige ausgeliefert, erhält
von den Franzosen den Spitznamen “Butterklümpchen”, aufgrund seiner
Farbe. Wählen konnte man zunächst nicht: Saharabeige war die einzig
verfügbare Lackierung, es handelte sich um Restbestände aus dem Krieg
in Afrika!
Aber
man merkte mit der Zeit auch den Aufschwung. Es ging voran, nicht nur
im “Wirtschaftswunderland” Deutschland, auch in den anderen
europäischen Staaten, auch in Frankreich. Nach der Einführung von 4CV,
Dauphinoise und Colorale folgte im November 1951 die Frégate. Schon
während des Krieges arbeitet Entwicklungschef Picard am 11CV genannten
Prototyp. Doch nach dem Krieg scheint das Konzept veraltet. Picard
entwickelt das bestehende Projekt 108 neu. Der neue Oberklasse-RENAULT
muss schnellstmöglich auf den Markt. Man will bei RENAULT an alte
Traditionen und Stärken anknüpfen! Doch auch das geht in die falsche
Richtung. Der Heckmotor ist zu schwer und beeinträchtigt das
Fahrverhalten negativ, der Kofferraum fällt zu klein aus. LEFAUCHEUX
lässt das Projekt stoppen. Der Neuentwurf geht endlich in die richtige
Richtung: Frontmotor, Heckantrieb, grosser Kofferraum, grosszügige
Ausstattung. Doch die Zeit drängt! Am 30. November 1950 stellt
LEFAUCHEUX die Frégate der Öffentlichkeit vor. Zu früh! Zu viele
Kinderkrankheiten belasten das neue Modell. Im September 1951
schliesslich lanciert RENAULT ein ausgewogenes und ausgereiftes
Oberklassemodell. Die Kombiversion “Manoir” stellt einen frühen
Vertreter der heute so beliebten Oberklassekombis dar!
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Man
merkt es Allerorten: Es geht steil nach oben! Im April 1954 gibt es
Grund zu feiern bei RENAULT! Das RENAULT-Modell Frégate Nummer 50.000
und der 500.000ste 4CV sind vom Band gelaufen! Im gleichen Monat kann
man das Millionste Fahrzeug der noch jungen Régie RENAULT feiern, zwei
Millionen Fahrzeuge seit der Gründung des Unternehmens 1898! Aber bei
RENAULT ruht man sich nicht auf den erworbenen Lorbeeren aus. Längst
hat Entwicklungs-chef Fernand Picard das Projekt 109 begonnen. Im Juli
1951 beschlossen, laufen die Arbeiten an der künftigen “Dauphine” auf
Hochtouren! Vor Allem den Export soll die Dauphine ankurbeln, in
erster Linie die USA erobern! Aber auch auf anderen Märkten ist
RENAULT aktiv. LEFAUCHEUX reist schon 1951 nach Japan, ein
traditionell starker Markt von RENAULT, und schliesst ein
Lizenzabkommen mit HINO Diesel Industry, die den 4CV in Lizenz bauen
wollen.
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Die
Thronfolgerin:
Die
Dauphine war das As im Ärmel von RENAULT. Ihr geistiger Vater Pierre
Lefaucheux sollte den Erfolg des Wagens jedoch nicht mehr erleben.
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LEFAUCHEUX, der Anfangs gar nicht neuer Kapitän bei RENAULT werden
wollte, sieht sich mittlerweile voll in seinem Element. Und er geht
neue Wege und schneidet alte Zöpfe ab! Wo LOUIS RENAULT noch alles
selbst produzierte, schliesst LEFAUCHEUX Lieferverträge mit
Zulieferbetrieben ab, nicht ohne sich vorher von der hohen Qualität
der Produkte überzeugt zu haben. Er will sich auf das Haupteschäft
von RENAULT beschränken. Den Bau von PKW und Lastkraftwagen! Auch die
Produktivität wurde enorm gesteigert. Zu Beginn des Jahres 1955
verfügt RENAULT über fast 22.000 Werkzeug-maschinen, die
Produktionsstätten der Régie bedecken eine Fläche in der
Grössenordnung der Stadt Chartres. Die Effektivstärke der Belegschaft
entspricht in Etwa jener der Stadt Poitiers!
Doch
all diese beeindruckenden Rekorde und Zahlen werden mit einem Schlage
nebensächlich...
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PIERRE
LEFAUCHEUX
*
30.06.1898 + 11.02.1955 |
De auto
waarin Lefaucheux in verongelukte. |
Freitag, 11. Februar 1955: LEFAUCHEUX hat zugesagt, in Strassburg
einen Vortrag zu halten. Er hat eine Fahrkarte für die Bahn in der
Tasche, das Wetter ist schlecht, es wird Glatteis vorausgesagt. Doch
in letzter Minute entscheidet sich LEFAUCHEUX für die Fahrt mit dem
Auto. Er wirft seinen Koffer auf den Rücksitz seiner Frégate. Als die
Stadt Saint-Dizier in Sicht kommt, überrascht ihn ein Schild, das eine
Umleitung anzeigt. Er hätte geradeaus weiter fahren können, doch er
versucht im letzten Moment der Umleitung nachzufahren. Er bremst, doch
auf der Strasse ist Glatteis. Die Frégate dreht und überschlägt sich
und kommt in einem Acker auf der Seite zum Liegen. Die Fahrgastzelle
ist nahezu unbeschädigt. Doch der Koffer auf dem Rücksitz trifft
LEFAUCHEUX im Nacken. PIERRE LEFAUCHEUX war auf der Stelle tot!
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Pierre Dreyfus
Die Régie RENAULT ist
gelähmt! Zunächst mag Keiner daran glauben. Aber es ist wahr.
PIERRE LEFAUCHEUX ist tot!
Am 19. Februar
1955 wird LEFAUCHEUX beigesetzt. Dem Kapitän, auf dem Höhepunkt seines
Schaffens verstorben, widmet man die modernste und schönste Anlage des
Konzerns. Aus dem Werk Flins wird das “Werk Pierre Lefaucheux”!
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Aber es
bleibt auch nicht viel Zeit zum trauern. Die Suche nach einem
Nachfolger gestaltet sich als äusserst schwierig. Es werden Namen
gehandelt. Gallienne zum Beispiel. Er war einst kaufmännischer
Direktor bei LOUIS RENAULT. Oder Roos, General-direktor von Chausson
und später Chef der Air France. Doch immer wieder kommt man auf einen
Mann zurück: Bernard Vernier-Palliez! Er ist erst 37 Jahre jung, doch
hat er sich eine starke Position erarbeitet. Er gilt lange Jahre als
LEFAUCHEUX’ Schatten. Aber “V.P.” fühlt sich selbst noch nicht bereit
für diesen wichtigen Posten. Er lehnt ab! Zwanzig Jahre später wird er
nicht ablehnen können!
So
kommt die Regierung wieder zurück auf jenen Mann, den Sie von Anfang
an favorisiert hat: PIERRE DREYFUS. Doch DREYFUS, Freund und Berater
von LEFAUCHEUX und Vizepräsident des Verwaltungs-rates, sieht sich der
Aufgabe nicht gewachsen. Doch jetzt, da es keinen geeigneten Mann zu
geben scheint, beugt sich DREYFUS dem Druck von Oben! Und wieder
erweist sich die Wahl als Glücksgriff für RENAULT!
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Pierre Dreyfus |
Saviem JL 25, 1957
De
Floride, die later geheel volgens de scheepvaarts terminologie
Caravelle zal gaan heten.
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Es ist
viel Zeit vergangen, bis man den Nachfolger gefunden hat, Erst Ende
März 1955 übernimmt DREYFUS sein Amt. Und macht sich sofort an seine
Aufgabe.
Eine
seiner ersten Amtshandlungen ist der Vorsitz der Fusionsverhandlungen
mit den LKW-Produzenten Latil, Somua und RENAULT. Die Verhandlungen
führen zur Gründung der “Société Anonyme des Véhicules Industrielles
et d’Equipments Mécaniques”, kurz SAVIEM! Ausserdem wird ein neues
Werk in Cléon, zwischen Paris und Rouen, errichtet. Doch das
Wichtigste: Am 6. März 1956 erhält das Projekt 109 seinen offiziellen
Namen. Der 4CV war die Königin des Erfolgs, also konnte der neue
Wagen, die Thronfolgerin, nur Dauphine heissen. Am 8. März 1956 wird
die Dauphine auf dem Genfer Salon der Weltöffentlichkeit vorgestellt.
DREYFUS
ruht nicht. Nach der Einführung der Dauphine reist er zusammen mit
Picard in die USA, um den Markt vor Ort zu beobachten. Bei seiner
Rückkehr gibt DREYFUS die Order einen Wagen zu fertigen, auf Basis der
Dauphine. Es soll eine Coupé- und eine Cabrioversion entstehen. Und da
die Idee zu einem solchen Wagen während der USA-Reise bei einem
Frühstück beim Gouverneur von Florida entstand, soll der Wagen Floride
heissen, und auch den US-Markt erobern! Später wird der Wagen
Caravelle heissen, getreu der “Flottenbezeichnung” bei RENAULT folgt
auf Frégate die Caravelle! Pietro Frua zeichnet verantwortlich für die
attraktive Erscheinung der Floride, die 1958 debutiert.
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Nun
geht es Schlag auf Schlag. 1958, als das Konzept des 4CV zu veralten
beginnt, gibt DREYFUS den Startschuss für das Projekt 112, in der
Entwicklungs-abteilung auch liebevoll Marie-Chantal genannt! Er gibt
Picard klare Vorgaben: Ein Autobahntauglicher Wagen muss es sein,
sparsam und dennoch genug Platz für eine Familie und Gepäck bieten.
Was dabei heraus kommt wirkt zunächst abschreckend. Ein eckiger Kasten
auf vier Rädern. Aber DREYFUS hält an dem Entwurf fest. Das Konzept
ist einfach und genial, und genau das Richtige um Citroen und
Volkswagen Paroli zu bieten. Der Wagen hat eine fast ebene Plattform,
hat einfache Sitze aus Rohrrahmen mit Stoffbespannung, aber dennoch
bequem, aber das Beste: Im Heck findet man eine grosse Heckklappe, die
einen grossen, flachen Kofferraum verbirgt. Ohne Mulden und Radkästen.
Und der Motor, der unter der vorderen Haube Platz gefunden hat, ist
gut zugänglich und kräftig genug, um den Wagen auf der Autobahn
problemlos zu bewegen. 1961 feiert der erste Frontantriebs-RENAULT R4
in Deutschland auf der IAA sein Debüt! Und er soll ein Erfolg
ohnegleichen werden!
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Pierre Dreyfus |
De Dauphines
staan klaar om naar de USA verscheept te worden. |
1959
hat man bei RENAULT allen Grund anständig zu feiern: In den USA hat
RENAULT erstmals den Deutschen Erzrivalen Volkswagen bei den
Zulassungen auf dem US-amerikanischen Markt überholt! Im gleichen Jahr
gibt PIERRE DREYFUS den Startschuss für den Dauphine-Nachfolger.
Picard bekommt keine Atempause, es geht weiter und weiter! DREYFUS
versucht eine ausgewogene Modell-palette anzubieten. Der Nachfolger
wird, nach der Ziffernfolge seit dem R4, R8 heissen und schon 1962 auf
dem Markt erscheinen. Er verfügt als erster Wagen in dieser
Fahrzeugklasse über vier Scheibenbremsen, die ab 1962 auch die
Caravelle bekommt.
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Doch es
ist Vorsicht geboten in den ersten Tagen des neuen Jahrzehnts. Ein
gewisser Bernard Hanon, von dem später an anderer Stelle noch zu lesen
sein wird, schreibt während seines Studiums in den USA einen Bericht
über die Marktentwicklung des nord-amerikanischen Marktes und schickt
diesen an den Direktor der RENAULT Inc. in New York. Dieser reagiert
verärgert und stopft den Bericht in eine Schublade. Jahre später
werden ihn dort Abgesandte aus Billancourt finden. Doch dann ist es
bereits zu spät. Hanon soll Recht behalten. Der Markt in den USA
bricht für RENAULT zusammen. Tausende Dauphine stehen in den Häfen zur
Verschiffung bereit, warten auf die Bestellungen aus Übersee. Doch die
Auftragsbücher bleiben leer! Die Fahrzeuge auf Halde an den Seehäfen
verrotten. Der Schaden ist immens!
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Aber
auch im Unglück erweist sich die Politik von PIERRE DREYFUS als Glück!
Er hat sich nie auf einen Markt konzentriert. Er will ein “Global
Player” sein, lange bevor es diesen Begriff überhaupt gibt! Sicher
schmerzt ihn das Desaster in den USA. Aber der mittlerweile wichtigste
Auslandsmarkt für RENAULT ist: DEUTSCHLAND! Auch in Italien ist
RENAULT aktiv. Im Oktober 1958 trifft DREYFUS ein Abkommen mit ALFA
ROMEO. Auch Grossbritannien ist von jeher ein wichtiger Markt für
RENAULT. Noch immer existiert das erste, von RENAULT im Ausland
gegründete Montagewerk, in Acton. Und mittlerweile werden auch in
Dublin RENAULT-Fahrzeuge hergestellt. In Spanien hat RENAULT mit
F.A.S.A. schon seit längerer Zeit einen Kooperationsvertrag. Rund um
die Welt ist RENAULT aktiv. In Asien, in Brasilien und Argentinien und
in ganz Europa. Und trotz des kalten Krieges und des eisernen Vorhangs
gelingt es RENAULT, auch in Osteuropa Kontakte zu knüpfen. Wie
weitsichtig die Politik von DREYFUS, gerade in Osteuropa, ist, das
wird die Zukunft beweisen! Im LKW-Bereich kommt es zu einem Abkommen
mit M.A.N., das es RENAULT erlaubt, eine von M.A.N. entwickelte
Direktein-spritzung zu verwenden. Mit Porsche-Diesel bildet RENAULT
eine Vertriebsgesellschaft, die das gesamte Traktorenprogramm von
RENAULT auf dem deutschen Markt anbietet. Das Abkommen mit HINO in
Japan wird erweitert! “Paris-Presse” titelt: “RENAULT schliesst einen
Pakt mit dem Teufel”! Doch ganz so schlimm wird es dann doch nicht.
Eine von DREYFUS angeregte, und sogar zum Politikum zwischen Jean
Monnet und Konrad Adenauer erhobene Annäherung zwischen RENAULT und
Volkswagen, wird es nicht geben. DREYFUS hatte dies bei einem Besuch
in Wolfsburg angeregt. Sechs Wochen später gibt ihm Nordhoff bei einem
Gegenbesuch in Billancourt einen Korb!
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Renault Dauphine
Ondine Alfa Romeo
De
Renault 10, de luxueuze variant van de R8. Zijn debuut sneeuwde
volledig onder langs de legendarische R16.
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Der
revolutionäre RENAULT 16 mit seinen Schöpfern Claude Prost-Dame
(links) und Gaston Juchet (rechts. Der
RENAULT 16 sollte neue Maßstäbe setzen und immerhin 15 Jahre lang
gebaut werden!
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Doch
auch die Modellpolitik wird nicht vernachlässigt. 1965 bringt die
Régie RENAULT gleich zwei neue Modelle auf den Markt. Den RENAULT
10major, der den R8major ablösen soll, und den völlig neuartigen und
revolutionären RENAULT 16! Lange bevor man von einer “Golfklasse”
spricht, erfüllt der RENAULT 16 genau diese Kriterien! Das Debüt des
RENAULT 10 geht regelrecht unter, im Schatten seines grossen Bruders
mit der Nummer 16! Der RENAULT 10 ist der letzte Vertreter der
Heckmotor-Generation, und der letzte RENAULT der die Bezeichnung
“major” tragen darf. Der RENAULT 16 hingegen ist ein völlig neuartig
konzipiertes Modell der gehobenen Mittelklasse. Seit dem Ende der
Frégate hat RENAULT kein Modell mehr in dem für RENAULT so wichtigen
Markt der Luxus-modelle. Der RENAULT 16 soll das ändern. Wenn er auch
kein ausgesprochenes Oberklassemodell ist, so ist er dennoch die
Innovation in Punkto Sicherheit, Fahrleistung und Komfort!
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R16 onderweg naar
de Renault dealers
Dacia 1300
1970 |
Und bei
Erscheinen der Modelle 10 und 16 1965 macht man sich schon Gedanken
über die entstehende Lücke zwischen RENAULT 4 und 16. Die Tage von
RENAULT 8 und 10 sind gezählt, das Konzept nicht mehr tragbar. Ein
modernes Fahrzeug muss die Lücke schliessen: Das Projekt 118! Bis
heute ist nicht geklärt: Ist es der grosse Bruder des RENAULT 4, oder
der kleine Bruder des RENAULT 16! Mit Beiden ist die Ähnlichkeit
verblüffend! Und doch stellt der neue RENAULT 6, der 1968 erscheint,
ein eigenständiges Fahrzeug dar!
Langeweile kommt in den Planungsbüros von RENAULT zu der Zeit wirklich
nicht auf! Schon 1964 macht man sich Gedanken über ein Fahrzeug, das
besonderen Ansprüchen genügen soll. Es ist für den nordafrikanischen
Markt gedacht, in erster Linie. Es muss also entsprechend robust sein
und Platz haben. In zweiter Linie soll das Fahrzeug in Europa die
Modellpalette ergänzen, es soll zwischen RENAULT 6 und RENAULT 16
rangieren! Vier Türen soll er haben, komfortabel und gut motorisiert
soll der Neue sein! Was dabei heraus kommt entspricht nicht nur den
Anforderungen des Lastenheftes, es übertrifft sie sogar. Der neue
Wagen wird auf den Namen RENAULT 12 hören, und das erste wirkliche
Weltauto von RENAULT sein! Bis 2005, immerhin 36 Jahren, wurde der
RENAULT 12 als Dacia-Ableger gebaut und verkauft. Und erfreute sich
ungebrochener Beliebtheit!
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1971
bringt RENAULT zwei wunderschöne Coupés auf den Markt: RENAULT 15 und
17, die zwei wunder-hübschen und extravaganten Schwestern. Die Designer
haben alle Freiheiten. Und die leben sie aus. Das Ergebnis ist aussergewöhnlich, innen wie aussen.
Doch
schon ist abzusehen, dass sich die Amtszeit von PIERRE DREYFUS dem
Ende nähert. Zwei Jahre wollte er bleiben, bis ein geeigneter Mann
gefunden würde. Aber es fand sich kein Besserer als DREYFUS selbst.
Und er hat das Werk von LEFAUCHEUX konsequent fortgesetzt. Als DREYFUS
sein Amt übernimmt, arbeiteten 50.000 Mitarbeiter bei RENAULT. Bei
seinem Abtritt sind es 200.000! 1972 lässt DREYFUS das Markensymbol,
seit 1924 ist es die Raute, durch den Künstler Vasarely verjüngen. An
wen wird er nun die neue Raute beim Stafettenlauf übergeben? Die Suche
nach einem Nachfolger beginnt. Es werden Namen gehandelt: Christian
Beullac und Bernard Vernier-Palliez, Francois Zanotti und Bernard
Hanon!
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PIERRE
DREYFUS
*18.11.1907 +1994
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Bernard Vernier-Palliez
Der
Staatspräsident der französischen Republik, Giscard d’Estaing, ernennt
BERNARD VERNIER-PALLIEZ zum neuen Präsidenten der “Régie Nationale des
Usines RENAULT”. Am 24. Dezember 1975 tritt “V.P.” sein Amt an!
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Doch
bei all den Überlegungen, wer nun die Régie führen soll, vergisst man
in Billancourt nicht die Modelle. Die letzten neuen Modelle der Ära
DREYFUS sind die Schwestermodelle RENAULT 20 und 30! Sie sollen
RENAULT zurück bringen in die Oberklasse! Und auch die Firmenstrategie
der Expansion wird weiter verfolgt. Bereits 1970 übernimmt SAVIEM den
Nutzfahrzeugehersteller Berliet!
VERNIER-PALLIEZ ist ein ganz anderer Typ als PIERRE DREYFUS! Dennoch
führt er das Unternehmen genauso erfolgreich wie DREYFUS! Das erste
Modell, das unter der Ägide von V.P. auf dem Markt erscheint, ist ein
Erbe seines Vorgängers! Der RENAULT 14 ist ein völlig neues Automobil,
das dem Konkurrenten aus Wolfsburg, dem 1974 erschienenen “Golf” den
Kampf ansagen soll. Der RENAULT 14 ist ein Kind der Ehe mit PEUGEOT,
wenn diese auch letzten Endes glücklos verlaufen soll! Doch nicht nur
der RENAULT 14 ist ein Kind dieser Ehe, auch der V6-Motor des RENAULT
30 ist eine Entwicklung von RENAULT und PEUGEOT, in Zusammenarbeit mit
dem schwedischen Traditions-Unternehmen VOLVO! Auch VOLVO erweist sich
als erfolgreicher Partner. Im Modell VOLVO 343, das auch in
Deutschland sehr viele Käufer findet, werkt der Motor des RENAULT 12.
Es ist naheliegend, dass man zusammen entwickelt. Der Euro-V6, auch
PRV-Motor (PRV = PEUGEOT, RENAULT, VOLVO) genannt, findet Verwendung
im VOLVO 242/244, im PEUGEOT 604 und im RENAULT 30! Der RENAULT 14
jedoch ist eine Entwicklung von RENAULT und PEUGEOT gemeinsam.
Fahrwerk, Motor und Getriebe stammen von PEUGEOT und finden sich auch
im PEUGEOT 104 wieder. Die extravagante Form des “14er” stammt aus dem
Hause RENAULT! Die Fachpresse ist begeistert von der Technik und vor
Allem vom Raumangebot des neuen “Golfschlägers”.
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Berliet TR350 1978
PRV V6 Motor |
BERNARD
VERNIER-PALLIEZ
*1918
+18.12.1999 |
Auch
V.P. ist ruhelos wie seine Vorgänger. Er weiss um die eklatante
Wichtigkeit aktueller Modelle. Viele erfolgreiche Automobile sind in
die Jahre gekommen! Die Modelle RENAULT 4, 6, 16, 12, 15/17 wirken
veraltet. Der erste Streich von V.P. ist der RENAULT 18, der vor Allem
RENAULT 12 und 16 ersetzen soll, obwohl diese noch fast zwei weitere
Jahre bei den Händlern erhältlich sind, die Modelle RENAULT 20 und 30
sollen die Oberklasse erobern! Aber auch der Fuego soll Boden gut
machen, den RENAULT 15 und 17 verloren! Und mit der Entwicklung der
Modelle 9 und 11 geht es in eine neue, modernere Richtung!
Bei all
dieser Geschäftigkeit schlägt die Nachricht des 10. August 1978 wie
eine Bombe ein: Vier Jahre nach der Übernahme von Citroen kauft die
Peugeot S.A. nun die europäischen Chrysler-Filialen auf. Mit einem
Schlag ist der ehemalige Partner zum grössten Automobilhersteller
Europas aufgestiegen und hat sich eine Reihe von Automobilwerken in
Frankreich, Grossbritannien und Spanien einverleibt. Billancourt
schmerzt diese Entwicklung. Aber auch hier entwickelt RENAULT eine
Tugend: Peugeot S.A. ist nun zwar grösster Produzent des Landes, aber
RENAULT ist beweglicher und dadurch effektiver! Und wird dadurch die
Spitzenposition zurück erobern! 1981 endet die Amtszeit von V.P., die
Nachfolge ist geregelt!
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Bernard Hanon
Als
PIERRE DREYFUS 1975 seinen Abschied nimmt, vertraut er einem engsten
Kreis an: “Meine Nachfolge ist bis zum Jahr 2000 gesichert”! Das war
nicht übertrieben. DREYFUS weiss, er hat den Präsidenten der Republik,
Giscard d’Estaing, von seinem Konzept überzeugt. Aber 1981 ist
d’Estaing nicht mehr im Amt! Francois Mitterand ist ihm in den
Elysée-Palast gefolgt! Doch DREYFUS ist wieder an einer Schaltzentrale
der Macht angelangt. Als Industrieminister im Kabinett Mitterand ist
er sozusagen der “Wächter” über die Régie RENAULT. Und als solcher hat
er auch Einfluss auf die Nachfolge bei RENAULT!
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Und HANON, der bereits
schon als Nachfolger von DREYFUS im Gespräch war, ist der Mann der
Stunde. DREYFUS überzeugt Mitterand davon, HANON zu ernennen. In die
Amtszeit von HANON fallen so wichtige Modelle wie der RENAULT 9 1981,
der Auto des Jahres 1982 wird, der RENAULT 11 1983, der RENAULT 25
1984, der Espace ebenfalls 1984, genau wie der RENAULT 5 Phase II,
auch Supercinque genannt und die Vorbereitung des RENAULT 21 1986.
Allesamt wahre Erfolgsmodelle. Aber besonders der Espace sollte ein
unglaublicher Erfolg werden. Noch heute gilt er als der Ur-Ahn der
europäischen Vans! Und späte Genugtuung für den Treuebruch von
Peugeot: Matra, die mit Unterstützung von Peugeot das Projekt
entwickeln, stehen plötzlich in Sochaux vor verschlossenen Türen, man
will den Espace nicht mehr. Und auch Unternehmenstochter Citroen winkt
ab! HANON erkennt das Potential des Espace und lässt eilig
RENAULT-Komponenten in den Prototyp einpflanzen! Wieder hat sich
erwiesen: RENAULT hat immer die richtigen Kapitäne zur richtigen Zeit!
HANONS Amtszeit endet 1985.
Unser
geschichtlicher Rückblick endet mit der Ära von BERNARD HANON. Doch
die Geschichte von RENAULT geht weiter. Und zwar sehr erfolgreich.
HANONS Nachfolger GEORGES BESSE bleibt leider nicht die Zeit, um viel
zu bewegen. Er wird im November 1986 vor seinem Haus von Terroristen
der “Action direct” ermordet!
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Die
Kapitäne von RENAULT:
(Von oben
Bildmitten gegen den Uhrzeigersinn nach rechts oben):
LOUIS
RENAULT, PIERRE LEFAUCHEUX, PIERRE DREYFUS, BERNARD VERNIER-PALLIEZ,
BERNARD HANON, GEORGES BESSE, RAYMOND LEVY und LOUIS SCHWEITZER!
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Raymond Levy
Seinem
Nachfolger RAYMOND LEVY gelingt es, den Konzern, der in den letzten
Jahren Einbussen hinnehmen musste, wieder auf Kurs zu bringen. LEVY
schreibt mit RENAULT wieder schwarze Zahlen!
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Louis Schweitzer
Und
1992 kommt schliesslich LOUIS SCHWEITZER, ein Neffe von Albert
Schweitzer, an die Spitze von RENAULT! Die Neunziger Jahre stehen ganz
im Zeichen der Reprivatisierung von RENAULT. RENAULT ist erwachsen
geworden, ein Vormund ist nicht mehr notwendig. Aber nicht nur die
Privatisierung des ehemaligen Staatskonzerns gelingt dem neuen
Kapitän. SCHWEITZER baut den Vorsprung von RENAULT kontinuierlich aus.
Und führt letzten Endes den von LEFAUCHEUX und DREYFUS eingeschlagenen
Weg fort. Mit der Beteiligung an NISSAN und der Übernahme von SAMSUNG
und DACIA, einer ausge-wogenen und verjüngten Modellpalette, entsteht
mit RENAULT NISSAN der viertgrösste Automobilhersteller der Welt.
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Carlos
Ghosn
Carlos Ghosn
Nissan Primastar
2003
overname Renault Agriculture door Claas op 23-2
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Carlos
Ghosn (Ausgesprochen: "Gonn") (* 9. März 1954 in Porto Velho) ist der
in Brasilien geborene Chief Executive Officer von Renault und Nissan.
Ghosn ist im Libanon aufgewachsen und studierte an der französischen
École Polytechnique. Nach seinem Ingenieurstudium arbeitete er seit
dem Jahre 1978 bei Michelin, wo er nach 12 Jahren Chef für den Bereich
Nordamerika wird. Nach 18 Jahren bei Michelin kommt er 1996 als
Manager zu Renault mit der Aufgabe bei der Sanierung des kränkelnden
Konzerns zu helfen. Renault entsendet ihn 1999 mit dem Auftrag
"Sichten und sanieren." zu dem japanischen Autokonzern Nissan, an dem
Renault sich unter der Führung von Louis Schweitzer zu 44,4 %
beteiligt hatte und der sich in einer existenz-bedrohenden Krise
befand. Werksschließungen, Ver-besserungen aller Abläufe und Neuordnung
der von Filz geprägten Zulieferkette führten zur Sanierung von Nissan.
Seine Ziele fasste Ghosn zusammen in der Zahl 180. Das meinte 1
Million mehr Autos verkaufen, 8 % Rendite und O Yen Schulden. Trotz
der Arbeitsplatzverluste wurde Ghosn in Japan extrem populär, weil man
dort den Untergang der Marke gefürchtet hatte und er 2003 mit Nissan
die angestrebten Ziele erreichte. Renault leitet er als Nachfolger von
Louis Schweitzer, dessen Kooperation mit Nissan er in den Augen von
Aufsichtsrat und französischer Öffentlichkeit von einer "liaison
dangereuse" (gefährliche Verbindung) zu einer "liaison merveilleuse"
(wunderbare Verbindung) machte, seit 2005. Er legte einen
Dreijahresplan mit dem Titel "Renault-Vertrag 2009" mit folgenden
Zielen vor: 6 % Rendite (statt 3,2 %); Anstieg der Renaultverkäufe von
2,5 Mio. Autos um 800.000 Autos auf 3,3 Mio. Fahrzeuge, wovon 250.000
in Westeuropa abgesetzt werden sollen; 24 neue Modelle, davon 5
Modelle mit Verkaufspreisen über 27.000 Euro. Synergien von Renault
und Nissan werden systematisch genutzt und geschaffen. So werden die
vorher 33 Plattformen bis 2010 auf 10 zusammengelegt, was schon 2005
1,4 Milliarden Dollar beim Einkauf sparte und noch höhere Summen bei
der Entwicklungsarbeit. Nissan Micra und Renault Modus basieren auf
der gemeinsamen B-Plattform, die C-Plattform, auf der Mégane und
Scenic beruhen, wird Grundlage für die Kompaktmodelle von Nissan wie
den Almera. Erfolgreiche Modelle werden in Auslandswerken des Partners
gebaut, so der Renault Scenic im mexikanischen Nissanwerk in
Cuernavaca, der Nissan-Pickup im Renaultwerk Brasilien. Die
Nutzfahrzeuge Renault-Trafic und Nissan-Primastar werden in einem
gemeinsamen Werk in Barcelona in Spanien gebaut. Auch Motoren,
Getriebe und Komponenten werden gemeinsam entwickelt. Gemeinsame
Logistik und gemeinsamer Vertrieb stärkt Nissan durch die Nutzung von
Renaults starker Präsenz in Westeuropa und Südamerika sowie seit
neuerem in Osteuropa und stärkt Renault durch Nutzung von Nissans
starker Position in Asien, USA, Mexiko und Australien.
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Bekannt
ist Ghosn für seine durchstrukturierte Arbeitsweise. Zwei Wochen
seiner Zeit gehören Nissan, zwei Wochen Renault. Sitzungen dauern zum
Beispiel unter seiner Leitung 55 Minuten. In den ersten fünf Minuten
werden die Ziele beschrieben. 20 Minuten lang werden dann die Probleme
dargestellt. 20 Minuten werden Lösungen diskutiert. In den letzten 5
Minuten werden die Entscheidungen gefällt. Dabei ist einer seiner
Grundsätze, dass eine Sitzung immer mit Entscheidungen endet: "Kein
Meeting ohne Beschluss", ist auch seine Vorgabe für die ganze Firma.
Ghosn gilt als einer der begehrtesten Manager, wenn es um die Rettung
von Automobilunternehmen geht. Er gilt als einer der besten
Unternehmens-reformer, u.a. weil er seit 1999 Nissan aus der Krise
geführt hat und heute erfolgreich die Nissan/Renault-Allianz führt.
Bill Ford vom gleichnamigen Auto-hersteller Ford hat beispielsweise
zuletzt Interesse an Ghosn geäußert. Seine gelungene Sanierung des
zunächst verlustreichen Fehlkaufes Nissan wird in Deutschland in der
Diskussion oft als positives Gegen-beispiel zu dem misslungenen
Einstieg von Daimler-Chrysler unter der Führung von Jürgen Schrempp
bei Mitsubishi im Jahr 2000 verwendet. Im Jahr 2006 führte Ghosn auf
Vorschlag des General Motors-Aktionärs Kirk Kerkorian Gespräche über
eine Allianz mit General Motor, die aber zunächst ergebnislos endeten.
Ghosn
ist mit der Libanesin Rita Ghosn verheiratet und hat vier Kinder.
Seine Wochenenden sind absolut für die Familie reserviert.
Quelle
zur Person Carlos Ghosn:
Wikipedia |
Renault 2008: Laguna GT
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Laurens
van den Acker
2009:
Laurens van den Acker, Senior Vice President of Corporate
Design bij Renault als opvolger van Patrick le Quément en
uit dien hoofde verantwoordelijk voor het ontwerp van de
auto's.
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2021:
Renaulution
24 nieuwe
modellen tot 2025, waarvan 10 electrisch en een nieuwe focus. (Bron:
Groupe Renault/Autoweek)
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Groupe Renault
maakt zich klaar voor de toekomst en presenteert een nieuwe
strategie die uit drie fasen bestaat. Tot en met 2025
presenteren de merken van Groupe Renault maar liefst 25 nieuwe
producten, waarvan zich de helft in het Mégane- en
Talisman-segment bevindt. Een groot deel van de nieuwkomers is
volledig elektrisch.
Renaulution.
Dat is de naam van de strategie die Groupe Renault de komende
jaren gaat uitzetten. Het concern wil zijn focus verschuiven van
het verkopen van zo groot mogelijke aantallen auto's naar het
verhogen van de waarde. Plan Renaulution is opgebouwd uit drie
fasen die parallel naast elkaar lopen: Resurrection, Renovation
en Revolution. De Resurrection (heropleving)-fase is de periode
tot 2023 waarin Groupe Renault onder meer zijn winstmarges wil
vergroten en simpelweg meer geld in het laatje wil krijgen. In
de Renovation (renovatie)-fase, tot en met 2025, zegt Groupe
Renault zijn modellenaanbod stevig uit te breiden waardoor de
winstgevendheid wordt vergroot. Revolution (revolutie), de naam
van de fase vanaf 2025, is erop gericht om van Renault een van
de grootste spelers op het gebied van nieuwe mobiliteit maken.
Ook een wijziging: Groupe Renault zegt zijn prestaties niet
langer te willen meten in termen als marktaandeel en
verkoopaantallen, maar in bijvoorbeeld winst en kasstromen.
Groupe Renault wil zijn brutowinstmarge omstreeks 2023 verhoogd
hebben naar 3 procent, een percentage dat omstreeks 2025 zelfs
op 5 procent moet liggen. Hoe Groupe Renault gaat stroomlijnen?
Onder meer door het aantal gebruikte platforms terug te brengen
van zes naar drie (CMF-B/EV - CMF-CD en CMF-EV). Ook wil de
autogroep het aantal gebruikte motorenfamilies terugbrengen van
de huidige acht naar vier. Zo worden er geen benzine- en
dieselmotoren in drie lijnen (laag, midden en hoge vermogens)
meer ontwikkeld. Straks is er éen modulaire
benzinemotorenfamilie waar ook mild-hybriden, hybriden en
plug-ins onder vallen. Daarnaast komt er alleen nog voor
bedrijfswagens een dieselmotorenlijn. Er komen twee families
elektromotoren- en brandstofcellen, verdeeld in lage en
midden/hoge vermogens. Ook wordt het algehele vermogensbereik
vergroot. Waar Groupe Renault nu motoren bouwt met vermogens
tussen de 60 en 300 pk, wordt dat bereik vergroot van 45 tot 400
pk.
Meer
cijfers? Zeker. Tegen 2023 wil Groupe Renault €2,5 miljard
hebben bespaard. Let wel, dit plan is een verlengde van het
eerdere '2022-plan' om de kostenbesparing in 2022 op €2 miljard
uit te laten komen. In 2025 wil Groupe Renault z'n kostenplaatje
met €3 miljard te hebben verkleind. De variabele kosten moeten,
afgezet tegen het aantal geproduceerde auto's, in 2023 €600 per
auto lager liggen. Ook spendeert Groupe Renault de komende tijd
minder in R&D (onderzoek en ontwikkeling). Het concern wil
omstreeks 2025 nog 8 procent van de omzet investeren in R&D,
momenteel ligt dat percentage op 10 procent.
Nieuwe modellen algemeen
Groupe Renault zegt tot en met
2025 maar liefst 24 nieuwe of vernieuwde modellen op de markt te
brengen. De helft daarvan bevindt zich in het C- en D-segment.
Een opvallende focus op 'grotere' modellen dus. Van de 24
nieuwkomers zijn er in ieder geval 10 volledig elektrisch.
Groupe Renault verdeelt zijn activiteiten in vier takken,
Renault, Dacia en Lada,
Alpine en Mobilize. In totaal komen er zes nieuwe bedrijfswagens
waarvan er drie volledig elektrisch zijn. Er komt een
elektrische nieuwe A-segmenter, twee elektrische nieuwe
B-segmenters en twee geëlektrificeerde B-segmenters. Ook komt er
een niet geëlektrificeerd nieuw model in het B-segment. In
totaal lanceert Groupe Renault zeven nieuwe C-segmenters. Drie
daarvan zijn volledig elektrisch, drie zijn geëlektrificeerd en
één ervan is puur en alleen met benzinemotoren te krijgen. In
het D- en 'sportsegment' komen vijf nieuwe modellen waarvan er
drie elektrisch en twee geëlektrificeerd zijn.
Renault
Renault moet volgens Groupe
Renault staan voor 'modern en innovatief' en legt daarbij onder
meer een grote focus op technologie, aandrijflijnen en
mobiliteitsdiensten. Renault belooft dat het merk in Europa een
waar offensief zal starten in het C-segment. Renault brengt in
Europa tegen 2025 zeven C- en D-segmenters op de markt.
Renault wordt binnen Groupe Renault de grote speler op EV-gebied.
Het merk moet de 'groenste' line-up van Europa krijgen. De helft
van de op stapel staande nieuwkomers van Renault wordt een EV.
Daarnaast mikt het merk erop dat 35 procent van zijn verkopen
uit hybriden en plug-in hybriden zal bestaan en dat 30 procent
volledig elektrisch zal zijn. Ook gaat Renault meer aandacht aan
brandstofceltechniek besteden, onder meer door een joint-venture
aan te gaan.
Dacia & Lada
Dacia 'blijft Dacia, met een vleugje coolness'
- zo luiden de woorden van Groupe Renault over zijn Roemeense
budgetmerk. Lada blijft 'ruig en stoer'. Dat betekent dat de merken
gewoon doorgaan op de manier waarop ze momenteel bezig zijn, maar
toch niet helemaal. Zowel Dacia als Lada breken de komende jaren
voor het eerst door het C-segment heen, wat inhoudt dat er grotere
modellen van de twee nuchtere merken in het vat zitten. De vier
verschillende platforms die Dacia en Lada gebruiken, worden
teruggebracht naar één modulaire basis. Zeer waarschijnlijk de van
het CMF-B-platform afgeleide modulaire basis die Dacia al onder de
nieuwe Sandero toepast. Ook moet het aantal carrosserievarianten,
momenteel zijn het er 18, teruggebracht worden naar 11 stuks. Dacia
en Lada lanceren tot en met 2025 7 nieuwe modellen, waarvan er zich
2 in het reeds genoemde C-segment bevinden. Zowel Dacia als Lada
krijgen één C-segmenter. Goed nieuws, de merken gaan 'iconische
modellen' doen herleven. Kijk dus niet gek op als Lada nu eens écht
met een nieuwe Niva komt. Naast Dacia gaat ook Lada gebruik maken
van lpg-motoren. Daarnaast krijgt Dacia op termijn eindelijk de
beschikking over Renault's hybride E-Tech-technologie. Groupe
Renault schetst al twee toekomstvisies van Lada en Dacia. Opvallend
is dat voor Dacia gebruik wordt gemaakt van een nieuw lettertype.
Mogelijk volgt een nieuw logo.
Alpine
Alpine wordt hervormd.
Renault Sport Cars en Renault Sport Racing smelten er namelijk mee
samen. Alpine moet op termijn helemaal elektrisch worden, maar het
gaat voor het zover is ook gebruikmaken van het CMF-B-platform dat
voor auto's als de Clio en Captur wordt gebruikt. Het merk kondigt
onder meer de komst aan van een volledig elektrische sportauto die
het samen met Lotus gaat ontwikkelen. Eerder zou Alpine met Caterham
een auto ontwikkelen, maar die samenwerking liep helaas stuk. Ook
staat het reeds aangekondigde nieuwe CMF-EV-platform voor Alpine op
de rol. De F1-avonturen van Alpine gaan gewoon door. In 2025 moet
Alpine winstgevend zijn. Het merk laat al een teaser van zijn
beoogde modellenaanbod zien.
Mobilize
Mobilize is een nieuwe
bedrijfstak die zich onder meer bezig gaat houden met nieuwe
mobiliteit, data en diverse diensten die te maken hebben met
energie. Auto's moeten minder lang stilstaan, reken er dus op dat er
diverse mobiliteitsdiensten uit de grond worden gestampt. Ook wil
Groupe Renault onder meer zijn CO2-footprint tot een nulpunt te
hebben teruggebracht. Groupe Renault komt met vier auto's die
gericht zijn op mobiliteit. Twee ervan zijn voor autodeeldiensten,
ééntje voor Uber-achtige diensten terwijl de laatste voor last
mile delivery wordt ingezet. 'The King' is duidelijk de Dacia
Spring, ernaast een samen met een Chinese autobouwer ontwikkeld
elektrisch model. The Ace is een op stadsvervoer gericht EV'tje
terwijl de 'Jack of all trades' een modulaire EV voor last mile
delivery wordt.
Ampere
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Ampere is door Renault
Group opgericht om de uitdagingen aan te gaan en te profiteren
van de kansen die voortvloeien uit de transformatie van de
auto-industrie, en tegelijkertijd het hoofd te bieden aan de
klimaatproblemen. Het doel is om met Ampere uit te groeien tot
Europees leider in de sterk groeiende markt van elektrische
voertuigen. Ampere wordt gedreven door technologie en ontwikkelt
een horizontaal model om extra wendbaar te zijn en sneller te
kunnen innoveren. Het doel is om elektrische voertuigen in
Europa te democratiseren, met voertuigen die mensen zich kunnen
veroorloven. Ampere vertrouwt op vijftien jaar expertise met
elektrische modellen en combineert een wendbare en efficiënte
organisatie om volledig elektrische auto’s voor de Europese
markt te ontwerpen en een unieke klantervaring te bieden.
Ampere is opgericht met een
routekaart om ESG (Environmental, Social & Governance) te
integreren in de complete waardeketen – van de producten en
diensten die het bedrijf ontwikkelt tot de processen, waardoor
een koolstofarme circulaire economie ontstaat. Het industriële
en technologische project dat Ampere nastreeft, vindt sterke
weerklank op de Europese markt waar Renault Group is ontstaan.
Het beschikt over een uniek reeks vaardigheden en een solide
industrieel en technologisch ecosysteem dat de gehele
waardeketen beschermt. Ampere exploiteert elf locaties in
Frankrijk, waaronder vier industriële faciliteiten: de fabriek
in Cléon en de ElectriCity-faciliteit met fabrieken in Douai,
Maubeuge en Ruitz. |
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Het bedrijf telt ruim
11.000 medewerkers (waarvan 35% ingenieurs) die hoogwaardige,
veilige en duurzame voertuigen ontwerpen, ontwikkelen,
produceren en op de markt brengen onder het merk Renault. Samen
bundelen zij hun krachten om deze grootschalige transitie naar
elektrische mobiliteit tot stand te brengen. |
In 2023 maakt Renault Trucks
bekend ook met het nieuwe logo verder te gaan.
©2004-2024 Renaultoloog
- Eddy Lenders - ©Andreas Gaubatz, Renault Klassik e.V, R.A.U.T.E., -
©AutoWeek
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